Gespräche über Autismus aus unterschiedlichen Perspektiven

Am Anfang standen Gespräche "am Küchentisch". Gespräche, in denen das Thema Autismus sich in die Welt bewegte, um dort nicht als Krankheitsbild diskutiert zu werden, sondern in seinem Potential und seiner Besonderheit einen Reibungspunkt bildete, der zu immer neuen Ideen und Einsichten führte.

Daraus wird ein Blog. Er soll das Thema Autismus aus dem Bereich des 'Sonderbaren', dem Bereich der Schwerbehinderung und dem Bereich dessen, was nur ganz wenige Bemitleidenswerte trifft oder betrifft, hinausholen und in ein Licht der "Normalität" des Geistes stellen. Wir wollen Autismus nicht nur in seiner Schwierigkeit (die sie sicherlich auch ist), sondern auch als Chance und Eigenheit der Natur des Geistes begreifen lernen.

Dabei geht es um eine Perspektive, die sich aus eigener beruflicher und persönlicher Betroffenheit ergibt. Eine Perspektive, die den wissenschaftlichen Hintergrund so gut wie möglich einbezieht, aber gleichzeitig ganz bewusst einen Diskurs sucht, der sich allgemein verständlich und ohne statistische Absicherung auf die Suche nach Erkenntnis begibt. Es ist dies das Grenzgebiet, das jeder Forscher vor seiner Studie, dem Experiment und der Veröffentlichung vermutlich für sich im Stillen beschreiten wird; - durch unzensiertes Fragen und Spekulieren und indem alle Prämissen der eigenen fachspezifischen Erfahrung beiseite gelegt werden.

 

Auch leitet uns ein durchaus politisches und gesellschaftliches Anliegen. Weil wir der festen Überzeugung sind, dass Autismus ein Thema ist, das in wesentlichen Aspekten viel tiefer in unserer Normalität verankert ist, als wir das selber schon wahrnehmen können. Es ist eine Veranlagung, deren Potential für die Evolution des Bewusstseins noch nicht ausreichend untersucht und diskutiert ist.

 

Deswegen ist das pädagogisch, psychologisch und politisch motovierte Schreiben über Autismus für uns von großer Bedeutung.
 
Eine Antwort auf die Frage, ob ein gewissenhaft geschriebener Blog, der nicht explizit aus der wissenschaftlichen Forschung kommt, sondern auf der Basis von eigener Betroffenheit sowie langjähriger beruflicher Erfahrung im musik- und lernpädagogischen Bereich vor dem Hintergrund spezialisierter Ausbildungen und wissenschaftlich geschultem Denken einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, das Phänomen Autismus vielleicht endlich in das Licht zu rücken, in das es tatsächlich gehört? Wir meinen, dass es für uns alle so viel an diesem Thema zu lernen gibt, dass wir diese Diskussion ernsthaft führen wollen und halten dies für notwendig.
 
Viel Freude beim Stöbern.